Wandern auf dem Jägersteig

Der Premium-Wanderweg Jägersteig am Schluchsee ist einer weiterer Klassiker im Hochschwarzwald. Premium-Wanderwege sind laut Deutschem Wanderinstitut übrigens Strecken- und Rundwanderwege, die hervorragend markiert sind und einen besonders hohen Erlebniswert aufweisen. Auf Premium-Wanderwegen ist ein ausgewogenes, schönes Wandererlebnis garantiert. Angenehme Wegbeläge und Pfade, eine ausgesuchte Dramaturgie mit tollen Aussichten, schönen Waldbildern, Gewässern, Felsstrukturen, gepflegten Rast- und Ruheplätzen, kulturhistorischen Kleinoden und vielen anderen Abwechslungen machen die Wanderung auf Premium-Wanderwegen zu einem besonderen Vergnügen.
Na das hört sich doch vielversprechend an..

Wir starten unsere Wanderung bei leichtem Regen am gebührenpflichtigen Wanderparkplatz Wolfsgrund. Schon nach wenigen Metern erreichen wir den Einstieg des Schluchseer Jägersteigs. Der markante Einstieg ist aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen leider gesperrt, sodass wir der Umleitung entlang der B500 folgen müssen. Doch schon bald führt uns die Umleitung hinein in den Wald.

Augenblicklich wird es stiller, der Motorenlärm verblasst. Heidelbeersträucher säumen den schmalen Pfad, welcher immer tiefer in den Wald führt. In schmalen Serpentinen schrauben wir uns zügig ein paar Höhenmeter hinauf. Plötzlich bricht die Wolkendecke und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. Genau um richtigen Zeitpunkt, denn wir verlassen kurz den Wald und schlängeln uns entlang des inzwischen leicht zugewachsenen Weges. Pinkfarbener Eisenhut hebt sich vom Grün der Umgebung ab und strahlt mit der Sonne um die Wette.

Plötzlich entdecken wir eine bunte Kuckucksuhr am Wegesrand. Bei genauerer Betrachtung finden wir heraus, dass sich in der Box ein Stempelkissen fürs Wandertagebuch befindet – eine tolle Idee.

Bald darauf geht es wieder in den Wald hinein. Geruch von feuchtem Waldboden und Pilzen steigt uns in die Nase. Nach ca. 5 Kilometern öffnet sich beim Hanselefelsen kurz der Wald und gibt einen wunderschönen, ersten Blick auf den Schluchsee frei. Leider ist die Sonne inzwischen wieder hinter dicken Wolken verschwunden, sodass wir von einer Rast absehen. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir den Bildstein, ein absolutes Highlight dieser Tour. Auf dem 1.134 Meter hohen Bildstein hat man eine phänomenale Sicht auf den gesamten Schluchsee. Den Aussichtspunkt selbst erklimmt man zuletzt auf zwei Dutzend Betonstufen, die man dem verwitterten und bemoosten Fels angepasst hat. Von mehreren Ruhebänken kann man jetzt den Rundblick genießen. Leider grollt in der Ferne ein Donner, sodass wir uns zum zügigen Abstieg an den Schluchsee entscheiden.

auf dem Bildstein, Blick in östlicher Richtung

Bei Aha angekommen verläuft der Weg direkt am See entlang. Der ehemals wurzelige, schmale Wanderweg ist einem relativ stark frequentierten, bequemen Spazierweg parallel zur Bahnstrecke der Höllentalbahn gewichen. Leider ist es dort aufgrund der ebenfalls parallel verlaufenen B500 wieder etwas lauter. Dennoch kann man auch hier den Schluchsee genießen, es gibt immer wieder Möglichkeiten ans Ufer des Stausees zu gelangen. Bei schönem Wetter eine tolle Gelegenheit sich etwas abzukühlen.

Bevor wir unsere Wanderung am Wanderparkplatz beenden, machen wir noch einen Abstecher zur Amalienruhe. Die Amalienruhe ist ein wunderschöner Aussichtspunkt direkt am Schluchseeufer, der alle Wanderer und Spaziergänger mit einem herrlichem Seepanorama belohnt.

Amalienruhe
Blick auf Schluchsee

Die ca. 12 Kilometer lange Wanderung ist relativ einfach zu gehen. Die Wege sind überwiegend gut begehbar, eine gute Grundkondition ist dennoch wie immer erforderlich. Trittsicherheit ist ebenfalls gefragt, da der Abstieg vom Bildstein relativ steil und steinig ist. Insgesamt ist der Weg gut ausgeschildert, man kann sich nicht verlaufen. Mir persönlich hat der Abschnitt oberhalb des Sees deutlich besser gefallen, als den ab und an langweilig wirkenden Streckenabschnitt entlang des Sees. Jedoch ist der Jägersteig, übrigens Deutschlands schönster Wanderweg 2018, trotz allem zu empfehlen und zu recht ein echter Klassiker im Hochschwarzwald.

Link zur Tour:
https://www.komoot.de/smarttour/2256404?variant=1058346153

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