Wandern am Lago Maggiore: Rund um den Lago di Mergozzo

„So lovely was

the loneliness

of a wild lake.“

Edgar Allen Poe

An unserem letzten Tag unseres Urlaubs am Lago Maggiore fuhren wir zum Lago di Mergozzo. Der Lago di Mergozzo ist ein kleiner Alpenrandsee unweit des deutlich größeren Lago Maggiores. Aufgrund seiner Naturbelassenheit und Unverbautheit erhält der See einen ganz besonderen Charm und ist bisher ein kleiner Geheimtipp, welcher nur bei Einheimischen und Insidern bekannt ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass keine Motorboote auf dem See erlaubt sind, was die besondere Ruhe, die der Lago di Mergozzo ausstrahlt, noch verstärkt. Der See misst etwa 2,6 Kilometer von Nordwest nach Südost und rund 1 Kilometer von Südwest nach Nordost. Am nordwestlichen Ende des Sees befindet sich der einzige am Ufer gelegene Ort, das gleichnamige kleine Städtchen Mergozzo.

Und genau dahin führt uns nun unser Weg. Wir fahren auf der einzigen Straße, die es auf der nördlichen Seite gibt, der Via Pallanza. Sie ist stark befahren und wir sind froh, als wir endlich einen Parkplatz gefunden haben. Um dem Trubel der Straße zu entkommen, führt uns unser erster Weg an die Uferpromenade. Hier hat man einen tollen Blick über den See und kann diesen in einem der vielen Cafés am Rande des Ufers genießen. Auch wir setzen uns erstmal auf die Terrasse eines kleinen Lokals und genießen ein letztes Mal italienisches Bier und Wein, welches durchaus morgens schon schmeckt. Das Wetter schwankt zwischen leichtem Sonnenschein und Regen, immerhin ist es angenehm warm und aufgrund des wolkenverhangenen Himmels haben bisher nicht viele Touristen den Weg nach Mergozzo angetreten.

Blick auf die Promenade

Unser Abstecher nach Mergozzo soll nicht nur dem Genuss alkoholischer Getränke dienen, sondern unser eigentlicher Plan ist es, den kleinen See bei einer Wanderung zu umrunden. Ein letztes Mal auf den hier typischen steinigen Wegen gehen und die Natur aufsaugen, bevor wir uns wieder auf die Heimreise machen. Für die Tour beginnen wir an der Uferpromenade und biegen unweit des Lokals links in die Via Nostrani ab. Durch die schmale Gasse geht es leicht bergauf, die kleinen Rundsteine lassen den Weg bei Nässe rutschig werden, Vorsicht ist geboten. Bald folgt eine kleine Wegekreuzung, bei der wir uns scharf links in die Via Montorfano halten. Der Weg führt weiter bergauf und bald erreichen wir eine kleine, wohl etwas gehobenere Wohngegend, sind die Häuser und Grundstücke doch dezent größer als im Dorf unten. Hier oben folgen wir dem Wegweiser „Sentiero Azzurro“.

Die typischen Steinmauern

Zwischen kleinen Steinmauern führt uns nun der Weg in den Wald hinein. Eine angenehme Stille empfängt uns. Der Geruch des feuchten Waldbodens steigt in unsere Nase – herrlich. Nach ca. 400 Metern erreichen wir eine T-Kreuzung. Dort halten wir uns links und folgen nun einem alten Transportweg für Granit aus Montorfano. Der Weg ist teilweise mit Platten belegt und so lässt es sich gut im Auf und Ab des Weges vorangehen. Da der Weg nun direkt oberhalb des Lago di Mergozzo verläuft, haben wir regelmäßig eine wunderschöne Sicht auf den dunkel unter uns liegenden See.

hier lässt es sich gut rasten

Nach 1,5 Kilomter erreichen wir die Zufahrtsstraße nach Montorfano. Auf der Asphaltstraße gehen wir nun bergab. Kurz vor dem Bahnhof „Verbania – Pallanza“ kommen wir zu einer Unterführung, durch diese wir gehen, um uns danach links zu halten. Nun erreichen wir das Seeufer. Wir folgen dem Ufer entlang eines schmalen Pfades, welcher in einen lichten Hain übergeht. Knorrige Wurzeln schauen aus der Erde und bieten einen seltsamen Anblick.

Blick auf Mergozzo
lustige Wurzeln

Durch ein Gatter betreten wir nun einen direkt am See liegenden Camping Platz. Entlang Wohnmobilen, Bungalows und Spielplätzen gehend, führt uns der Weg zum Haupteingang des Gelände des Camping Platzes Continental. Wir verlassen den Platz und halten uns sogleich wieder links. Neben einem Kanal befindet sich ein kleiner Sandweg. Nach ca. 200 Metern überqueren wir den Kanal uns befinden uns auf einem breiten Fußgänger- und Radweg, direkt neben der Via Filippo Turati, einer stark frequentierten Straße, welche Richtung Mergozzo führt. Nach ca. 250 Metern sollen wir diese überqueren, da auf gegenüberliegender Fahrbahnseite ein schmaler Pfad steil hinauf in den Wald führt. Die Überquerung gestaltet sich etwas schwierig, da die Fahrbahnbegrenzung eine Überquerung an eigentlicher Stelle nicht ermöglicht. Wir müssen daher ein paar Meter weiter dem breiten Weg folgen, bis wir eine passende Stelle zur Überquerung gefunden haben.

In Serpentinen windet sich der schmale Pfad nun den Berg hinauf. Durch den Regen ist der Boden aufgeschwemmt, matschig und daher rutschig. Ein Glück erreichen wir bald eine T-Kreuzung, bei der wir uns links halten. Den Wanderweg folgend erreichen wir nach ca. 1 Kilometer ein wildes Bambusfeld. Was für ein skurrieler Anblick, inmitten von Laubbäumen befinden sich unzählige Bambussträucher, durch die der Wanderweg führt.

an durch den Bambuswald

Wir passieren noch zwei Bachläufe und erreichen, immer dem „Sentiero Azzuro“ folgend, eine geteerte Zufahrtsstraße. Dieser folgen wir weiter bergab und gelangen entlang des Bachlaufs des Val del Gelso auf die Via Pallanza. Dieser folgen wir kurz und biegen dann links auf die Uferpromenade ab und erreichen nach einem kurzen Fußmarsch unseren Ausgangspunkt.

Postkartenblick

Informationen zur Wanderung

Die Anreise erfolgt mit dem Auto auf der SS34 bis Via Malpensata in Fondotoce. Ab hier folgt man der Via Filippo Turati und der Via Pallanza bis nach Mergozzo. Mit den ÖNPV kann man Mergozzo z.B. per Bus von Verbania mit der Linie 012 nach Domodossola erreichen.

AusgangspunktPiazza Vittorio Vento, 28802 Mergozzo, Verbano-Cusio-Ossola, Italien
Gesamtlänge8,3 Kilometer
Ungefähre Dauer2:30 Stunden
Anstiege250 hm Aufstieg und 250 hm Abstieg, die meiste Zeit relavtiv flach
Schwierigkeitsgradmittel
Anforderungrelativ einfache Tour mit vereinzelten steinigen Passagen. Familienfreundlich. Bei Nässe kann es rutschig werden, Es wird zudem wegen der steinigen Abschnitte festes Schuhwerk empfohlen.
EinkehrAn der Uferpromenade finden sich Restaurants und diverse Kneipen und Cafés. Ebenso bietet der Campingplatz auf dem Weg Möglichkeit zur Einkehr

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