Wandern rund um Gaildorf: Stippvisite zum Kernerturm

Without rain nothing grows,

learn to embrace the storms of your life“

Gaildorf ist eine Stadt am Fluss Kocher im Nordosten Baden-Württembergs. Sie stellt im Landkreis Schwäbisch-Hall die drittgrößte Stadt und ist Zentrum des Limpurger Landes, das sich südlich von Schwäbisch Hall bis auf die Keuperhöhen des Schwäbischen Waldes erstreckt. Lustiger Sidefact: Der 49. Breitengrad verläuft direkt durch das Stadtgebiet – in Nordamerika bildet dieser die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten.

Was macht eine Badnerin im schwäbischen Teil Baden-Württembergs? Gelegentlich verschlägt es mich privat nach Gaildorf. Bei meinen ersten Besuchen, meist bei sehr sonnigem Wetter, konnte ich die bewaldeten Höhen, die sich auf beiden Seiten des Kochertals erheben, sehen. Sie wirkten richtig einladend für einen ausgedehnten Spaziergang.

Gesagt, getan. An einem regnerischen Sommertag beschlossen wir, den bewaldeten Talhängen einen Besuch abzustatten. Spontan fanden wir eine entsprechende Wanderung über Komoot. Beim Start unserer Runde verdrängte die Sonne den Regen und wir konnten trocken loslaufen.

Wir folgten der Kernerstraße Richtung Stadtgrenze und überquerten die Bahngleisen. Danach geht die Kernerstraße in den Weg Kappelesberg über. Der Weg führt uns bergauf in die Natur. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links und erreichen einen großen Grillplatz. Der Grill- und Spielplatz Kirgel ist bei schönem Wetter sicher eine beliebte Anlaufstelle für Familien oder Gruppen, aber an diesem Tag wirkte sie wie ausgestorben. Das unbeständige Wetter lädt nicht zum Grillen und Austoben auf dem Spielplatz ein.

Wir folgen dem Weg ca. 200 Meter und halten uns an der nächsten Abzweigung wieder links. Wir verlassen den breiten Weg und befinden uns auf einem kleinen Pfad, welcher leicht bergauf durch einen lichten Wald führt. Nach ca. 400 Meter erreichen wir den Kernerturm.

Aussicht auf Gaildorf
Der Kernerturm

Der Kernerturm ist ein Aussichtsturm, der auf dem bis zu 459,4 m ü. NHN hohen Kirgel steht. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf der Ort Gaildorf und die gegenüberliegende Talseite. Am Kernerturm befinden sich außerdem eine Informationstafel und einige Zeilen von Uhlands Gedicht „Der Schenk von Limburg“. Die Schenken von Limpurg sind geschichtlich mit der Stadt Gaildorf verbunden. Schenk Albrecht von Limpurg-Gaildorf-Schmiedelfeld ließ ab 1479 in dreijähriger Bauzeit in Gaildorf eine Wasserburg errichten. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg und die dazugehörigen Anlagen zu einem imposanten Schloss erweitert.

Nach Studiums der Informationstafeln setzten wir unseren Weg fort. Inzwischen hatte es angefangen mit regnen. Der durch den Regen entstandenen Nebel verlieh den Weg und dem darum befindlichen Wald eine mystische Note. Leider wurde der Regen immer stärker, so dass wir nach ca. 500 Metern entschieden, unsere geplante Tour abzukürzen, der Regen hatte sich schon durch die Regenjacken und Schuhe gedrängt. Daher bogen wir links ab und folgten einem matschigen und später durch gefällte Bäume versperrten Weg talwärts.

leckere Brombeeren
Nebelstimmung

Nachdem wir über die harzigen Bäume geklettert waren, waren es nur noch ein paar Meter zur Straße, wo wir unsere Tour beendeten und schnell nach Hause gingen, um uns und unsere durchnässte Kleidung trocken zu legen. 

stillgelegte Gleise

Wäre unsere geplante Tour normal verlaufen, hätten wir einen wunderschönen Abschnitt entlang des Kochers erwandert und ein Blick auf das Schloss mit seinem vierflügeliger Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss werfen können. Zum Glück war ich nicht das letzte Mal in Gaildorf, so dass ich dies definitiv nachholen werde.

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