Wandern auf der Schwäbischen Alb: Der Klosterfelsenweg

Nur wer sich auf den Weg macht,

wird neues Land entdecken“

(Hugo von Hofmannsthal)

Ein verlängertes Wochenende stand bevor uns ganz nach den Worten von Hugo von Hofmannsthal machten wir uns auf zur Schwäbischen Alb. Die Schwäbische Alb ist das größte Karstgebirge in Deutschland und neben dem Schwarzwald und dem Bodensee eine der touristischen Hauptattraktionen Südwestdeutschlands. Mit seinen maximal 1.015,70 m ü. NHN ist das Mittelgebirge etwas niedriger als der Schwarzwald. Auf der Schwäbischen Alb gibt es zahlreiche gut markierte Wanderwege, welche oft an Besonderheiten der Alb vorbeiführen.

Angespornt neues zu entdecken fanden wir auf der offiziellen Internetseite der Schwäbischen Alb den vielversprechenden Kloster-Felsenweg. Der Kloster-Felsenweg ist einer der fünf Premiumwanderwege der Donaufelsenläufe in und um Sigmaringen. Die Tageswanderung verspricht viele Sehenswürdigkeiten und schöne Ausblicke entlang der Donau und der Schmeie.

Wir starten unsere Tour am Parkplatz der Turnhalle in Laiz, dem Wohnort des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmar. Großer Pluspunkt, der Parkplatz ist kostenfrei und bietet ausreichend Platz. Zudem befindet sich an der Ecke des Parkplatzes ein Bäcker, so dass man sich bei Bedarf noch mit etwas Proviant eindecken kann.

ein erster Blick auf die Donau

Wir überqueren die am Parkplatz gelegene Donaubrücken und folgen der Beschilderung des Kloster-Felsenweg in die Inzigkofer Straße und biegen nach ein paar Metern rechts in den Wendelinusweg ab. Hier verlassen wir den Ort Laiz und folgen dem Hohenzollerischen Jakobsweg entlang der Donau.

Nach ca. einem Kilometer erreichen wir ein Waldstück, in welchem wir uns links halten und den Wegweisern Richtung Amalienfelsen folgen. Der steil abfallende Amalienfelsen bietet eine herrliche Sicht über den vorderen Park der fürstlichen Anlagen. Die Sigmaringer Fürstin Amalie Zephyrine ist für den fürstlichen Park verantwortlich. Sie ließ den Park im Stil englischer Landschaftsgärten anlegen. Der Park umfasst einige sehenswürdige Attraktionen, welche alle Teil des Kloster-Felsenwegs sind.

Blick vom Amalienfelsen
Der Amalienfelsen

Wir folgenden dem Weg wieder zurück und halten uns rechts und erreichen das Ufer der Donau. Hier hat man nochmal eine gute Sicht auf die Steilwand des Amalienfelsens. Nicht weit davon entfernt, befindet sich eine Hängebrücke. Obwohl diese nicht zum Kloster-Felsenweg gehört, entschließen wir uns für einen kleinen Abstecher dorthin. Die Hängebrücke ist gut besucht, kein Wunder, denn sie bietet eine traumhafte Sicht über die Flussbiegung den Amalienfelsen.

Nach unserem kurzen Abstecher folgen wir der Beschilderung zu unserem nächsten Etappenziel, dem Kloster Inzigkofen. Das Stift Inzigkofen war ein Augustiner-Chorfrauenstift. Gegründet im Jahr 1354 erlebte es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts seine Blütezeit. 1802 erfolgte das abrupte Ende, nur ein Jahr später wurde das Kloster säkularisiert. Heute sind in dem Gebäude unter anderem die Volkshochschule und das Bauernmuseum von Inzigkofen untergebracht.

Unser Aufenthalt war nur von kurzer Dauer, da die Klosteranlagen sehr gut besucht waren.

Wir folgten der Beschilderung weiter Richtung Teufelsbrücke. Langsam geben die den Weg umsäumenden Bäume den Blick auf die Brücke frei. Die Bauweise der Brücke ist wunderschön anzusehen. Markant spannt sich die Brücke auf einer Länge von 21,5 Metern über die Höll, eine 19,5 Meter tiefe Schlucht. Für diesen Abschnitt lohnt sich frühes Aufstehen, oder eine Menge Geduld, damit man die Brücke menschenleer photographieren und überschreiten kann.

Durch einen Felsentunnel am Ende der Teufelsbrücke setzten wir unseren Weg Richtung Känzele fort. Die Aussichtsplattform Känzele ist ebenfalls Teil des fürstlichen Parks. Von hier haben wir eine schöne Aussicht auf die Donau, die hier träge durch ein Wiesental fließt.

Vom Känzele geht es nun weiter zu den Inzigkofer Grotten. Bei den Inzigkofer Grotten handelt es sich um unterspülte Felswände. Besonders imposant ist die Nebelhöhle, eine mehr als 5 Meter hohe und über 10 Meter tiefe Felsengrotte, die während der Nutzung Inzigkofens als Sommersitz durch Erbprinz Karl-Anton und seine junge Familie in den 1840er Jahren mit Tischen und Holzbänken möbliert und mit altertümlichen hölzernen Waffen entlang den Felswänden ausstaffiert war.

Weiter folgen wir der Beschilderung über den Wegweiser „Unterm Känzele“ zurück an den Fluss in Richtung des ehemaligen Bahnhofs Inzigkofen. Hier überqueren wir die Landstraße 313 und folgen dem schmalen Pfad hoch Richtung Scheuerlebühl. Dort biegen wir links nach Gebrochen Gutenstein ab. Die Burg gehörte einst dem Herzog Albert von Österreich und wurde 1354 erstmals urkundlich erwähnt. Schon bereits 1410 wurde die Burg als Ruine bezeichnet. Folglich ist, bis auf die Mauern des Wohnturms auf einer unzugänglichen Felsnadel, kaum mehr zu sehen. Mit Blick auf die Burgruine eröffnet der Weg einen weiteren Aussichtsfelsen, auf dem wir bei Sicht auf Gebrochen Gutenstein und dem darunterliegenden Donautal eine ausgiebige Rast einlegen und um Schatten der Bäume unsere mitgebrachten Vesperbrote verzehren.

Gebrochen Gutenstein

Gestärkt folgt nun der Abstieg ins Schmeietal. Die Schmeie (auch Schmiecha) ist ein ca. 41 Kilometer langer Nebenfluss der Donau, der nördlich von Inzigkofen in diese mündet. Idyllisch gelegen führt uns der Weg entlang des Flusses zum Zigeunerfelsen, der früher von Sammlern und Jägern als Lagerplatz genutzt wurde und heute einen Grillplatz darstellt.

Am Zigeunerfelsen halten wir uns rechts und folgen einer breiten Forststraße leicht bergauf. Schmetterlinge begleiten uns bis zum Wegweiser Kirchtal, an dem wir scharf rechts abbiegen und einem kleinen Pfad in Richtung des Gespaltenen Felsen laufen. Auf dem durch einem Riss zweigeteiltem Felsen haben wir nochmal eine tolle Sicht auf das Donautal und die Teufelsbrücke in weiter Ferne.

Auf dem gespaltenen Fels

Von hier führt uns nun der weitere Rückweg hinunter zur Landstraße und über den Wanderparkplatz „Alte Donau“ zurück zu unserem Startpunkt, die Turnhalle in Laiz.

Eine wunderschöne, wenn auch an manchen Stellen etwas überlaufene Wanderung. Die ca. 13,5 Kilometer waren abwechslungsreich und aufgrund vieler Infotafeln sehr lehrreich gestaltet. Bei sonnigem Wetter empfiehlt sich eine Kopfbedeckung und hoher UV-Schutz. Bei Nässe könnte es bei den Felsen und im Bereich der Grotten rutschig sein, daher ist Vorsicht geboten. Ansonsten sind die Aufstiege gut zu gehen und gleichmäßig über die Strecke verteilt, so dass man nicht allzu stark aus der Puste kommt. Mir persönlich hat die Tour gut gefallen und kann sie absolut weiter empfehlen.

Links zur Tour:

· https://www.schwaebischealb.de/touren/donaufelsenlaeufe-klosterfelsenweg#/article/fe80f749-440f-404b-b7ca-1f6b52751584

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2 Kommentare zu „Wandern auf der Schwäbischen Alb: Der Klosterfelsenweg

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