Wandern im Schwarzwald: Von Kirchzarten über die Giersbergkapelle und das Sonneck nach Himmelreich

Das Wanderfieber hatte mal wieder zugeschlagen und so befanden wir uns nach Feierabend, bei strahlendem Sonnenschein, im Regionalzug Richtung Kirchzarten. Im Gepäck dabei waren neben bester Laune auch allerlei Leckereien für ein kleines Picknick bzw. Abendessen mit Aussicht, irgendwo auf unserer Wanderung.

Wir starten unsere Tour am Bahnhof Kirchzarten und halten uns links, dem Weg mit der blauen Raute folgend. Durch ein Wohngebiet mit hübschen Häusern und gepflegten Gärten geht es ins Kirchzartener Naherholungsgebiet, den Erholungswald Giersbach. Auf dem Weg dorthin kommen wir zum Denkmal „Der müde Wanderer“, einer ehemaligen Grabplatte, vorbei. Darauf dargestellt ist ein Jakobspilger, zu erkennen an der Jakobsmuschel an seinem Gehrock.

Grabplatte „Der müde Wanderer“

Der Weg zu unserem Etappenziel, der Giersbergkapelle, bildet ein Stationenweg. Entlang des Waldweges, finden sich seit 1897 ca. 2,5 Meter hohe Bundsandsteinstehlen in der Form eines Kreuzweges. Auf der Rückseite der Stehlen, finden sich Informationen zu den Spendern der Kreuzwegstationen.

Nach ca. einem Kilometer erreichen wir unser erstes Etappenziel, der Wald gibt langsam den Blick auf die Giersbergkapelle und die dazugehörige Pilgergaststätte frei. Hier oben hat man einen herrlichen Blick nach Westen über Freiburg bis zu den Vogesen und dem Rosskopf mit den Windrädern. Im Nordosten sieht man die Pilgerkapelle „Maria Lindenberg“ bei St Peter.

Die Giersbergkapelle

Am Parkplatz geht es bergwärts weiter der blauen Raute folgend Richtung Sonneck. Der anfangs strahlend blaue Himmel verfinsterte sich beim Aufstieg zunehmend. Leichtes Grollen kündigt ein Gewitter an. Kurze Zeit später fängt es an zu regnen, schnell in der Wanderkarte nach einem potentiellen Unterschlupf suchen. So ein Gewitter im Wald ist nicht ganz ungefährlich. Zum Glück blieb es bei einem warmen Nieselregen, die Regenjacke konnte im Rucksack bleiben.

Am Wegpunkt „Am Sonneck“ wenden wir uns an der Wegespinne nach links und biegen auf den Weg mit der gelben Raute bergabwärts ab. Langsam wird es Zeit einen schönen Picknickplatz zu suchen. Nach ca. einem Kilometer haben wir ihn gefunden. Eine neu errichtete Holzbank mit wunderschöner Sicht auf das Örtchen Falkensteig. Die Butterbrotboxen mit belegten Brötchen, Rohkost und Eier sind schnell aus den Rucksäcken geholt. Sogar an einen kleinen Gasbrenner für eine Tasse Kaffee wurde gedacht. Mit Kaffee und alkoholfreiem Bier genießen wir unser Abendessen und beobachten den Verkehr, der sich durch Falkensteig das Höllental hinaufschiebt.

Pausenzeit
Blick ins Höllental nach Falkensteig

Frisch gestärkt geht es zum Wegpunkt Schweizerle Hof. Von dort führt uns ein schmaler Wegpfad über die Standorte Untere Blechschmiede und Himmelreich Unterführung zum Ziel unserer Wanderung, dem Bahnhof Himmelreich.

Dort angekommen, kehren wir noch im Hofgut Himmelreich ein. Dort ist neben Hotel und Gastronomie eine Ausbildungsakademie für Menschen mit geistiger Behinderung eingerichtet. Die Auszubildenden erhalten hier im hauseigenen Beherbergungsbetriebes berufliche Qualifikationen. Die Preise waren etwas teurer als gedacht, aber nach einer Wanderung ist ein kühles Bier eine angenehme Erfrischung.

Die 8 Kilometer lange Wanderung ist leicht zu gehen. Auf der gesamten Strecke finden sich immer wieder tolle Aussichten in das Dreisamtal. Trotz der guten Wegbeschaffenheit ist festes Schuhwerk empfehlenswert, da der Weg ab und an immer wieder mal über wurzelige Pfade führt. Insgesamt eine schöne, kurzweilige Wanderung, deren Start und Ziel von Freiburg aus gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist.

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