„Nur wo du zu Fuß warst,
bist du auch wirklich gewesen“
(Johann W. Von Goethe)
Wir beginnen unsere Wanderung am Kloster St. Trudpert im Münstertal. Das ehemalige Benediktinerkloster entstand im beginnenden 9. Jahrhundert und geht mittelalterlicher Überlieferung zufolge auf den heiligen Trudpert, einen im Südschwarzwald missionierenden Iren und Märtyrer zurück. Er errichtete im Münstertal im Südschwarzwald eine Einsiedelei, die dann zu einem Kloster umgestaltet wurde. Im Jahr 1920 wurde das Kloster von dem aus dem Elsass stammenden Schwestern vom heiligen Josef zu Saint Marc erworben.

Unser Weg führt uns entlang der Klosteranlage Richtung „St. Trudpert Ökonomie“, wo wir uns rechts halten und der asphaltierten Straße, markiert mit der gelbem Raute, Richtung Wegweiser „Prestenberg“ folgen. Vor der Brücke über den Bach Neumagen biegen wir links in die Lehngasse ab und wandern den Weg durch das Neumagental bergan Richtung Waldrand.

An der nächsten Weggabelung halten wir uns erneut links und nehmen somit den steileren Weg hinauf Richtung Wald. Am Waldrand angekommen, zweigt der Wanderweg rechts ab und erlaubt uns eine tolle Sicht über das Münstertal, bis hin zur Rheinebene.

Etwas weiter des Weges kommen wir zu einem Pavillon, den die Münstertäler Krippenbauer im Jahr 1996 erbaut haben. Neben der Krippe befinden sich Bänke, auf denen wir uns niederlassen und bei Panoramasicht und schönstem Wetter eine erste kleine Pause einlegen.

Nach einer kurzen Stärkung mit selbstgemachtem Brot und frischem Gemüse, führt uns der Weg auf den Wald zu, in dem wir uns gleich rechts halten und dem schmalen Hirtenwegle folgen. Als der Pfad endet, biegen wir rechts auf eine breite Forststraße ab. Immer wieder hat man dort den 1.414,2 Meter hohen Belchen, die vierthöchste Erhebung des Schwarzwalds, im Blick, auf dem zu dieser Jahreszeit noch vereinzelt Schnee liegt. Aufgrund seines markanten Profils und der baumfreien Bergkuppe ist der Belchen gut zu erkennen.

Dem Weg mit der gelben Raute immer weiter folgend, erreichen wir das Schaubergwerk Teufelsgrund.

Das Besucherbergwerk Teufelsgrund ist ein ehemaliges, mittelalterliches Silber-, Kupfer- und Bleibergwerk, in welchem ab dem 20. Jahrhundert Flussspat abgebaut wurde. Die Mine wurde 1958 endgültig geschlossen und ist seit 1970 für Besucher geöffnet. Am heutigen Tag hat die Grube inklusive Gaststätte leider geschlossen, sodass wir unseren Weg zügig fortsetzen.

Entlang des Wanderwegs mit der gelben Raute geht es nun ca. 2 Kilometer bergauf. Neben uns plätschert leise der Kaibengrundbach vor sich hin. Ansonsten herrscht friedliche Stille. Circa 900 Meter nach dem Bergwerk verlassen wir die breite Forststraße und biegen an der Abzweigung Sandebene links auf einen schmalen Pfad ab und folgen dem Wanderweg im Zickzack durch den Wald. Umgefallene Tannen wirken durch das diffuse Licht, welches durch die Baumkronen scheint, wie Skelette alter Tiere. Bäume knarzen, während sie durch den Wind sanft hin und her geschaukelt werden. Dieser Abschnitt präsentiert sich richtig mystisch.

Oben an der Sandebene angekommen verlassen wir den Weg mit der gelben Raute und wechseln auf den Wanderweg mit der blauen Raute. Kurz nach der Abzweigung Sandebene, mitten in einem dichten Nadelwald liegt Trudpert’s Brünnle, hier kann man nach dem Aufstieg auf einer Bank Platz nehmen und den Durst mit einem kühlen Schluck Wasser aus der Quelle stillen.

Nach einer kurzen Rast folgen wir nun den Weg weiter, immer bergab, über Pfaffenbach, Kapellenmatten und Sandmatte zurück zum Parkplatz des Klosters St. Trudpert.
Dort endet unsere 11 Kilometer lange Tour, welche sich vom Tourencharakter als technisch einfach präsentiert. Die Tour ist durchgängig gut beschildert und gestaltete sich abwechslungsreich. Meine Empfehlung hat die Wanderroute.
Literatur:
· „Mystische Pfade Schwarzwald“ von Annette und Lars Freudenthal, 5. Auflage, erschienen im Bruckmann Verlag, Tour 10
Karten:
· Karte des Schwarzwaldvereins, W257 Schönau
Links:
· https://www.besuchsbergwerk-teufelsgrund.de/
· https://www.bergwerkstueble.de/
· http://www.kloster-st-trudpert.de/willkommen.html
Eine schöne Wandertour. Danke für’s Mitnehmen und erklären. Vor Urzeiten haben wir mal auf dem Belchen zwischen zwei Wanderungen übernachtet.
Liebe Grüße in den Süden.
Harald
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Auf dem Belchen war ich tatsächlich bisher nur einmal und da bin ich vor 4 Jahren mit der Bahn rauf und wieder runter. Somit steht er natürlich weit oben, auf der Wander Bucket List 😀
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