„In den Bergen erfahren wir jene beruhigende Einheit,
die dann besteht,
wenn alle Gefühle und Gedanken zueinander finden.“
(Verfasser unbekannt)
An einem schönen sonnigen Samstag Morgen, Ende März, starte ich meine Wanderung am Bahnhof Aha im Hochschwarzwald. Mein erstes Etappenziel ist der Gipfel der Schnepfhalde.
Am Hotel Auerhahn unterquere ich die B500 und wandere entlang der Nordseite des Schluchsees Richtung Muchenländer Brücke. Da ich noch nicht gefrühstückt habe, nutze ich das Ufer des Schluchsees für einen kurzen Zwischenstopp. Bei dieser herrlichen Aussicht auf das glitzernde Wasser, den Bergen rund um den See und der Sonne im Gesicht, schmeckt die Brotzeit gleich doppelt so gut. Um diese Uhrzeit ist es zudem sehr ruhig, lediglich die Vögel zwitschern munter vor sich hin.


An der Muchenländer Brücke angekommen, gabelt sich der Weg. Ich nehme den rechten Forstweg und folge dem Wanderweg mit der gelben Raute Richtung Äule. Vereinzelte Schneefelder und ein gefrorener Bachlauf begleiten mit auf dem Weg, der inzwischen stetig bergauf führt.


In Äule angekommen überquere ich die Straße L146 und passiere das Gasthaus Rössle. Auf linker Seite führt nun ein Weg Richtung Äulemer Kreuz. Plötzlich stehe ich bis zur Wade im Schnee. Ich hatte ganz vergessen, dass im Schwarzwald um diese Jahreszeit durchaus noch Schnee liegen kann. Unverdrossen stapfte ich weiter durch den Schnee bis zum Passübergang Äulemer Kreuz, der das Menzenschwander Tal mit dem Schluchsee verbindet.

Ich folge nun dem Wanderweg mit der blauen Raute Richtung Rosshütte. Die Wegbeschaffenheit verbessert sich mit steigenden Höhenmetern leider nicht. Durch die warme Sonne tagsüber und den kalten Nächten, sind die Schneefelder teilweise stark vereist. Das Vorankommen gestaltet sich daher etwas langwierig.

Nach ca. einem Kilometer komme ich an der Rosshütte an. Dort befindet sich rechter Hand die Abzweigung in Richtung Gipfel der Schnepfhalde. Auf dem 1.299 Höhenmetern hohen Gipfel hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Tal der Menzenschwander Alb, dem Blößling, dem Herzogenhorn und natürlich dem Feldberg. Im Sommer wäre das Gipfelplateau voll mit leckeren Heidelbeeren, im Winter zieren lediglich die Sträucher die gesamte Fläche. Nach einem Eintrag ins Gipfelbuch und dem obligatorischen Foto mit dem Gipfelkreuz, gehe ich zurück zur Rosshütte.


Von der Rosshütte folge ich weiter der blauen Raute und wandere vorsichtig auf Eis und Schnee entlang des Rosshüttenwegs. Still ist es im Wald, anderen Wanderer begegne ich nicht, sodass ich mich voll und ganz auf den Weg konzentrieren kann. Plötzlich höre ich lautes Flügelschlagen und ein Auerhahn erhebt sich, nicht ganz majestätisch, in die Lüfte. Was für ein Erlebnis, ein so seltenes Tier in freier Wildbahn sehen zu können.

Langsam beginnt der Weg bergab zu gehen. Die Eis- und Schneeschicht auf den Wegen wird dünner, bis sie ganz verschwindet. An der ehemaligen Krummensäge führt mich ein breiter (schneefreier) Schotterweg Richtung Unterkrummenhof am Schluchsee.


Der Unterkrummenhof ist eine beliebte Vesperstube am Seeufer des Stausees. Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger lassen es sich auf der Terrasse gut gehen und genießen das Ambiente und den Blick auf den See und den gegenüber liegenden Bildstein und den Ort Schluchsee.
Nach einer ausgiebigen Stärkung folge ich dem, direkt am See entlang führenden Teilabschnitt des Schluchtensteigs (weiße Raute mit grüner Umrandung mit stilisiertem Flusslauf sowie Berg und Tal) Richtung Aha Bahnhof.
Aufgrund der überwiegend einfachen Schotterwegen und Waldpfade ist die 16,6 Kilometer lange Wanderung, ohne Schnee und Eis, gut zu gehen. Lediglich der Aufstieg zur Schnepfhalde führt über Wurzelwege, welche trittsichere Wanderer mit links meistern. Im Sommer bieten die zahlreichen Uferplätze des Schluchsees eine willkommene Möglichkeit, zum Abschluss der Wanderung ein erfrischendes Bad im See zu nehmen. Immer zu empfehlen ist ein Aufenthalt im Unterkrummenhof, der neben deftigen Speisen auch leckere Kuchen anbietet. Für mich eine absolut empfehlenswerte Wanderung, jedoch empfehle ich, die Runde eher in der schneefreien Jahreszeit zu gehen, das erspart Schlitterpartien über Eisfelder und reduziert somit natürlich auch das Verletzungsrisiko.