Mitte September nutzte ich das gute spätsommerlich, warme Wetter um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Nach ein paar Blicken in meine Wanderführer, entschied ich mich, eine Teiletappe des Markgräfler Wiiwegli zu laufen.
Das Markgräfler Wiiwegli, badisch für Markgräfler Weinweglein, ist ein etwa 92 Kilometer langer Fernwanderweg in fünf Etappen durch das Markgräflerland. Er beginnt in St. Georgen (Freiburg) und endet in Grenzach-Wyhlen an der Grenze zur Schweiz. Erfreulich ist, dass man die einzelnen Start- und Endpunkte der Etappen gut mit dem Zug erreichen kann, so dass jederzeit ein Einstieg in den Wiiwegli möglich ist.
Ich startete meine Wanderung am Bahnhof Schliengen. Die Sonne versteckte sich noch etwas hinter leichten Schleierwolken, aber der Tag versprach schon am frühen Vormittag schönsten Sonnenschein. Durch den Ort gelangte ich zur Heilig-Kreuz-Kapelle. An der Kapelle befindet sich der Zustieg zum Markgräfler Wiiwegli. Ich folgte dem roten Wegweiser leicht bergauf. Schnell erreichte ich einen schön angelegten Rastplatz. Von dort kann man zum ersten Mal auf der Wanderung die wunderschöne Aussicht auf die südlichen Vogesen mit dem Grand Ballon, dem höchsten Berg der Vogesen, auf den Rhein und auf den Grand Canal d’Alsace genießen. Da ich jedoch erst mit meiner Wanderung begonnen hatte, genoss ich hier nur die tolle Sicht, um dann meinen Weg fortzuführen. Recht schnell befand ich mich in den Weinbergen. Saftig rot hingen die Trauben an den Reben, bald bereit um geerntet zu werden.


Immer den Wegweisern folgend lief ich auf teils asphaltierten Wegen weiter geradeaus. Die Landschaft veränderte sich langsam, was nicht an der inzwischen strahlenden Sonne lag, sondern daran, dass die Weinbauflächen bewirtschafteten Felder und kleinen Wäldern gewichen sind. Weiter Richtung Bad Bellingen gehend durchquerte der Weg Wiesen und Felder.


Nach Bad Bellingen stieg der Weg leicht an und führte mich auf einem schmalen Weg durch einen verwucherten Wald. Am Ende des Waldes befindet sich die schöne Maria Hügel Kapelle. Auch hier bietet der Markgräfler Wiiwegli einen Ausblick in den Sundgau, dem südlichsten Teil des Elsasses.

Weiter dem Wiiwegli folgend gelangte ich auf der historischen oberen Römerstraße nach Bamlach. Rechts und links am Weg liegend, befindet sich ein Golfplatz, auf dem zu der Zeit bereits reger Betrieb herrschte. Golfer grüßten mich freundlich, als ich meinen Weg auf dem Stationenweg fortsetze. Auf dem Stationenweg sind befinden sich am Wegesrand Bilder in expressionistischer Mosaikarbeit, die zum Begutachten und Bestaunen einladen. Flugzeuge auf dem Weg Richtung Flughafen Basel-Mulhouse sind inzwischen immer häufiger am Himmel zu beobachten. Langsam erreichte ich auf meiner Wanderung die Abzweigung Richtung Kleinkems. Dort verlasse ich nun den Wiiwegli und gehe durch Rebflächen und einem kleinen Wald hinunter Richtung Kleinkems.

Die beschriebene Tour ist leicht zu gehen und bedarf keine besonderen technischen Anforderungen, weder in der Kondition, noch in Sachen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Meistens verliefen die 13 Kilometer auf sehr gut markierten Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge, Wälder, Felder und Dörfer. Einkehrmöglichkeiten befinden sich in den Ortschaften Schliengen, Bamlach und Kleinkems.
Literatur:
. „Vergessene Pfade Kaiserstuhl und Markgräfler Land“ von Rainer D. Kröll, erschienen im Bruckmann Verlag
Kartenmaterial:
. Karte des Schwarzwaldvereins, W265 Lörrach
Links:
. https://www.komoot.de/tour/482480296?ref=itd
. https://www.schwarzwaldverein.de/schwarzwald/wanderwege/fernwanderwege/markgraefler-wiiwegli/
Ein Kommentar zu „Auf dem Wiiwegli – Teilstrecke Schliengen nach Kleinkems“